Wir müssen lernen auf Pestizide zu verzichten

Die Zukunft der Landwirtschaft kann nur ohne Pestizide funktionieren. Nicht nur Biobauern, sondern auch die moderne Raumfahrt Forschung machen es uns vor. Im Antarktis-Gewächshaus EDEN-ISS, einem zukunftsweisenden Experiment des Deutschen Zentrums für Luft- & Raumfahrt (DLR), wird komplett ohne Pestizide gegärtnert! Pestizidfreie Landwirtschaft & giftfreier Gartenbau sind der einzige Weg, uns und unseren vielfältigen Mitlebewesen eine Zukunft auf diesem Planeten zu ermöglichen. Nur so werden wir uns auch in den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten ernähren können, ohne zu vergiften und zu zerstören. Jede landwirtschaftliche Fläche und sei sie auch noch so klein ist ein biologisches Verbund-System aus Lebenszyklen und Kreisläufen, die alle ineinander greifen und sich gegenseitig beeinflussen. Jede Störung unterbricht die natürlichen Mechanismen dieser Kreisläufe und führt zu Ungleichgewicht und neuen Problemen.

Die EU-Agrarpolitik hat große Versäumnisse zu verantworten, die unser Klima, unsere Artenvielfalt, unsere Böden und unser Wasser in höchstem Grade negativ beeinflussen. „Die Agrarpolitik ist unökologisch, ungerecht und ineffektiv“ sagte Prof. Dr. Hubert Weiger, ehemaliger Vorsitzender des BUND Bundesverbandes. Der BUND und viele andere Verbände fordern seit vielen Jahren eine zukunftsfähige EU-Agrarpolitik, an Gemeinwohl und Bürgerwünschen orientiert, in der auch kleine und mittlere Betriebe überleben können. Das zeigt auch eine Forsa-Umfrage. Wie eng unsere Landwirtschaft mit Klimawandel, Biodiversität, sauberem Wasser und dem Leid der Tiere verbunden ist, zeigt der Agrar-Atlas des BUND, der zusammen mit der Heinrich Böll Stiftung erarbeitet wurde.

Der UN Sonderbeauftragte für das Recht auf Nahrung hat in einem Bericht der Vereinten Nationen über Pestizide versichert, dass es möglich ist die Welt mit Bio Lebensmitteln zu ernähren, dass die Pestizidindustrie die Wahrheit über die schädliche Wirkung ihrer Pestizide herunterspielt, dass die staatlichen Vorgaben zwar vielzählig, aber nicht ausreichend sind um die Menschen tatsächlich vor den Giften zu schützen. http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/uno-warnt-vor-katastrophalen-auswirkungen-von-pestiziden.html

Nach den Worten des UNO Generaldirektors der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) haben wir einen Wendepunkt in der Landwirtschaft erreicht. “Das heute vorherrschende Agrarmodell ist äußerst problematisch aufgrund von Schädigungen durch Pestizide, durch deren Auswirkungen auf den Klimawandel, durch Verluste der biologischen Vielfalt und durch die Unfähigkeit die Ernährungssouveränität zu gewährleisten. Diese Probleme sind eng miteinander verknüpft und müssen gemeinsam angegangen werden, um das Recht auf Nahrung zu gewährleisten. Bemühungen zur Bekämpfung gefährlicher Pestizide werden nur erfolgreich sein, wenn sie sich mit den ökologischen, ökonomischen und sozialen Faktoren befassen, die in der Landwirtschaft verankert sind und wenn sie eine nachhaltige Entwicklung zum Ziel haben. Politischer Wille ist gefragt um die Interessen, Anreize und Machtverhältnisse neu zu bewerten und die Aufrechterhaltung der von der industriellen Agrochemie abhängigen Landwirtschaft in Frage zu stellen. Agrarpolitik, Handelssysteme und der Einfluss der Unternehmen auf die öffentliche Ordnung müssen alle in Frage gestellt werden, wenn wir uns von den pestizidabhängigen industriellen Nahrungsmittelsystemen wegbewegen wollen.“ Der gesamte Bericht des United Nations Sepecial Rapporteur (Generaldirektors) ist hier einsehbar: Report of the UN Special Rapporteur on the right to food

Jeder einzelne von uns trägt Verantwortung und kann mit positivem Beispiel vorangehen. Packen wir es an: ökologisch, biodivers und nachhaltig für eine gemeinsame Zukunft ohne Pestizide. Auch wir können als Pestizidfreie Kommune ein zukunftsweisendes Zeichen setzen. Mayen sowie 550 andere Städte und Gemeinden haben sich schon dazu bekannt und sind dabei. Werden auch wir als umweltfreundlicher Landkreis Mayen-Koblenz Trendsetter! Mach mit, Dein BUND Mayen-Koblenz 🙂 Mit den besten Wünschen für eine gesunde und artenreiche Natur:

Dipl.-Ing. Gavin Grosvenor
Stellvertretender Vorsitzender
BUND RLP Kreisgruppe Mayen-Koblenz
https://myk.bund-rlp.de

Autor: BUND Mayen-Koblenz

Die BUND Kreisgruppe Mayen-Koblenz hat über 500 Mitglieder. Wir setzen uns für regionalen Naturschutz, Biotopschutz, Artenschutz, den Schutz von Quellen und Bachläufen ein. Wir vernetzen Menschen und Interessen miteinander. Wir informieren, wir helfen und wir klären auf. -> https://myk.bund-rlp.de