Welttag der Feuchtgebiete am 2. Februar

Am Mittwoch den 2. Februar ist der Welttag der Feuchtgebiete (World Wetlands Day). Ein wichtiger Tag, den die UNESCO schon im Jahr 1997 initiiert hat, um die Aufmerksamkeit jährlich auf unsere wertvollsten, komplexesten und artenreichsten Ökosysteme zu lenken, die heute in vielfältiger Weise in ihrer Existenz bedroht sind. Denn ob Moor, Sumpf, Feuchtwiese oder Aue, die Feuchtgebiete zählen zu den artenreichsten Lebensräumen überhaupt und sie leisten darüber hinaus einen enorm wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. Feuchtgebiete und Moore können mehr CO2 binden als alle anderen terrestrischen Ökosysteme auf unserem Planeten. Sie können bis zu 30% des Kohlenstoffes binden. Damit leisten sie einen sehr wertvollen Beitrag gegen den anthropogenen Treibhausgaseffekt. Feuchtgebiete sind sehr effektive Wasserspeicher die helfen, Überschwemmungen und Flutkatastrophen zu verhindern. Sie können pro Hektar bis zu 3.8 Millionen Liter Flutwasser aufnehmen, schreibt die Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz. https://lgu.li/artikel/untrennbar-verbunden-wasser-feuchtgebiete-und-leben . Feuchtgebiete filtern Wasser auf natürliche Weise von Verunreinigungen und sorgen so für sicheres Trinkwasser. Die natürliche Speicherfähigkeit der Feuchtgebiete hält wichtiges Wasser wie ein Puffersystem für das lokale Klima bereit. Der WWF beziffert, dass Feuchtgebiete ca. 40 % aller Arten weltweit beherbergen. „Die Fläche an Feuchtgebieten ist seit 1900 weltweit um 70 Prozent zurückgegangen. Parallel dazu sanken laut einer WWF-Studie die überwachten Bestände von Süßwasserarten um durchschnittlich 84 Prozent. Grund sind unter anderem menschliche Einwirkungen wie die Trockenlegung von Mooren und Begradigungen von Flüssen.“ WWF-Süßwasserexpertin Theresa Schiller kommentiert: „ Intakte Feuchtgebiete sind existenziell für Mensch, Natur und Klimaschutz. Sie versorgen uns mit sauberem Wasser, sind wichtiger Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten und ein wichtiger Kohlenstoffspeicher. Kürzlich haben die Vereinten Nationen die Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgerufen. Das muss die Bundesregierung zum Anlass nehmen, sich verstärkt für die Renaturierung zerstörter Feuchtgebiete einzusetzen – national wie international.“

Auch Mayen-Koblenz hat wichtige Feuchtgebiete deren Existenz bedroht sind. Als ein Beispiel von vielen setzt der BUND sich derzeit besonders für die Sevenicher Feuchtwiesen und Auen ein https://myk.bund-rlp.de/themen-projekte/artenschutz/ und versucht, sie durch Ausweisung eines Schutzgebiets für zukünftige Generationen zu bewahren. Wenn man sich intensiv mit dem Ökosystem Feuchtgebiete beschäftigt, dann verwundert es nicht, dass auf den Sevenicher Auen über 100 geschützte Arten nachgewiesen werden konnten. Im Jahr 2020 wurden diese Artenrecherchen deshalb bereits als Projekt ‚UN-Dekade Biologische Vielfalt‘ ausgezeichnet. https://myk.bund-rlp.de/auszeichnung/

Die Obere Naturschutzbehörde – SGD Nord– bezeichnet ihr Handeln in ihrem Newsletter vom 19.11.2021 als Steuerfunktion gegen die Naturbedrohung durch Bebauung von Flächen: „Unsere Natur ist bedroht. Sei es nun durch die Bebauung von Flächen, die sich verändernde landwirtschaftliche Nutzung, die Umweltverschmutzung oder den vom Menschen verursachten Klimawandel. Viele Tier- und Pflanzenarten finden keine geeigneten Lebensräume mehr und drohen, bei uns auszusterben. Umso wichtiger ist es, dieser Entwicklung entgegenzusteuern. Der SGD Nord fällt in dieser Hinsicht als Oberer Naturschutzbehörde eine wichtige Rolle zu – auch in der Stadt Koblenz und im Landkreis Mayen-Koblenz.“ „Wir müssen unsere Natur unbedingt schützen, nicht nur, um heimische Tier- und Pflanzenarten vor dem Aussterben zu bewahren, sondern auch, um künftigen Generationen ein Leben in einer lebenswerten Umwelt zu ermöglichen“, sagt SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis. „Die SGD Nord hat einen großen Anteil daran, dass wichtige Naturschutzprojekte umgesetzt werden können, indem sie diese fachlich begleitet und dafür sorgt, dass sie vom Land auch finanziell unterstützt werden.“

Der Kreis MYK ist seit 3 Jahren Mitglied des Bündnisses ‚Kommunen für biologische Vielfalt‚. Dieses Bündnis ’stärkt die Bedeutung von Natur im unmittelbaren Lebensumfeld des Menschen und rückt den Schutz der Biodiversität in den Blickpunkt’* (kommbio.de). Mit dem Beitritt zu diesem Bündnis trägt der Kreis MYK nun beispielhaft eine hohe Verantwortung die noch verbliebenen hochwertigen Naturräume für Menschen, Tiere und Pflanzen zu bewahren.

In diesem Sinne arbeiten wir vom BUND Mayen-Koblenz zusammen mit dem Landesverband des BUND daran, dass es gelingt die Sevenicher Feuchtwiesen & Auen https://myk.bund-rlp.de/themen-projekte/ unter Schutz zu stellen, um einen wichtigen lokalen Beitrag für den Natur- & Artenschutz sowie für den Klimaschutz und den Schutz unseres Wassers zu leisten.

Mit den besten Wünschen für 2022

BUND RLP Kreisgruppe Mayen-Koblenz
Mail: myk@bund-rlp.de
Website: https://myk.bund-rlp.de
Twitter: https://twitter.com/BUND_MYK

Autor: BUND Mayen-Koblenz

Die BUND Kreisgruppe Mayen-Koblenz hat über 500 Mitglieder. Wir setzen uns für regionalen Naturschutz, Biotopschutz, Artenschutz, den Schutz von Quellen und Bachläufen ein. Wir vernetzen Menschen und Interessen miteinander. Wir informieren, wir helfen und wir klären auf. -> https://myk.bund-rlp.de