Dr. Thomas Zengerly im Interview

Im Interview: Dr. Thomas Zengerly

Kürzlich haben wir uns zu einem Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden der Bürgerenergiegenossenschaft Gusterath Dr. Thomas Zengerly am Gasthaus Reh getroffen.

Herr Dr. Zengerly, können Sie sich bitte der Leserschaft kurz einmal vorstellen?

Thomas Zengerly: Ich bin in Trier aufgewachsen und habe am FWG 1976 mein Abitur gemacht. Danach habe ich in Frankfurt Chemie studiert, promoviert und bin danach in das Unternehmen Shell eingestiegen. Nach vielen Stationen im In- und Ausland bin ich schließlich Ende 2019 als Vorsitzender der Geschäftsführung für Shell in Deutschland in Hamburg in Pension gegangen. Ich habe zwei Kinder aus erster Ehe, die in Australien und Hamburg leben, die vier Kinder meiner jetzigen Frau leben in Kanada. Alle sind inzwischen erwachsen, haben zum Teil selbst Kinder.“ 

„Wie lange wohnen Sie schon in Gusterath und weshalb sind Sie hierher gezogen? Wie gefällt es Ihnen hier?“

Thomas Zengerly: „Wir haben im Neubaugebiet Ringstraße ein Haus gebaut und sind 2019 dann nach Gusterath gezogen. Ich wollte zurück in die Nähe meiner Heimatstadt Trier – meine Mutter lebte in Kernscheid, sie ist aber leider dieses Jahr verstorben. Uns gefällt es sehr gut hier, die Natur, die Menschen und alles was Gusterath, Trier und Umgebung zu bieten hat, genießen wir sehr.“

„Weshalb haben Sie mit einem Nachbarn die Bürgerenergiegenossenschaft Gusterath gegründet?“

Thomas Zengerly: „Wir hatten uns bereits beide seit vielen Jahren mit Energiefragen befasst und haben auch im privaten Bereich Erfahrung mit PV-Anlagen, Batterien, Elektrofahrzeugen gesammelt. Deshalb hatten wir vor ungefähr einem Jahr die Idee, mit und für Menschen in der Region erneuerbare Energieprojekte zu entwickeln. Wir haben die Form der Genossenschaft gewählt, weil die demokratische Mitbestimmung der Mitglieder hier am ehesten realisiert werden kann und sich damit von anderen Konstruktionen unterscheidet, in der nur wenige, oft ortsfremde Eigentümer über Projekte und Verwendung der Erlöse bestimmen.“

„Wer kann wie Mitglied werden und welche Vorteile hat man?“

Thomas Zengerly: Alle Menschen, die in der Region, vor allem in Gusterath und der Umgebung wohnen, können Mitglied in der BEG werden. Ein Anteil kostet 500 Euro und die meisten Mitglieder haben 10 Anteile gezeichnet. Alle Mitglieder haben ein Stimmrecht auf der Vollversammlung unabhängig von der Zahl der gezeichneten Anteile. Die Genossenschaft möchte in erneuerbare Energien investieren und die zukünftigen Gewinne werden den Mitgliedern nach ihren Anteilen zufließen.
Wir wollen natürlich auch erreichen, dass Mitglieder in Zukunft von stabilen und attraktiven Stromtarifen profitieren können.“

„Wie ist der Planungsstand für Ihr erstes Projekt?“

Thomas Zengerly: „Wir werden als erstes Projekt eine PV Freiflächenanlage realisieren und haben uns bereits mehrere mögliche Standorte angesehen. Letztlich sind wir in der Nähe des Umspannwerks gelandet und arbeiten jetzt an der Genehmigungsvorbereitung. Übrigens arbeiten unsere aktiven Mitglieder alle ehrenamtlich mit und wir arbeiten eng mit der Gemeinde zusammen. Wir wollen aber Ansprechpartner für alle Energiefragen in Gusterath und Umgebung werden und freuen uns über jeden Kontakt.
Wer mehr wissen will, ist herzlich zu unserer Infoveranstaltung am 7. September um 18:00 Uhr im Gusterather Bürgerhaus eingeladen. Eine kurze Anmeldung an info@gusterath-beg.de genügt.“

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für das Projekt!

Quelle: BLiCKpunkt Gusterath

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Autor: BLiCKpunkt Redaktionsbüro

Mein Name ist Detlef Klemme und ich bin freier Journalist der "BLiCKpunkt Redaktion", Admin und Moderator verschiedener Gruppen bei Facebook. Das Projekt "Digitale Dörfer" nutze ich um die Bewohnerinnen und Bewohner in der Region über "RLP Aktuell" und die "App DorfFunk" zu informieren...