Amtliche Meldung

VG Vordereifel: Planung PV-Freiflächenanlage auf dem Standort der ehemaligen Kläranlage Kehrig zur Eigenstromproduktion und Stromversorgung der Liegenschaften des Abwasserwerkes Vordereifel bzw. Verbandsgemeinde Vordereifel

-st- Vordereifel

Die Verbandsgemeinde Vordereifel ist derzeit rührig in der Planung von Nachhaltigkeitsprojekten.

Als ein besonderes Leuchtturmprojekt soll eine große PV-Freiflächenanlage auf dem Gelände der ehemaligen Kläranlage in Kehrig, die 2016 abgerissen wurde, errichtet werden.

Derzeit laufen die notwendigen Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde Vordereifel sowie die Erstellung eines gesonderten Bebauungsplanes durch die Ortsgemeinde Kehrig für das „Sondergebiet erneuerbare Energien“.

 

Parallel zu diesen Planungsschritten hat das Abwasserwerk bereits die baureife Genehmigungsplanung für die eigentliche PV-Anlage in Auftrag gegeben.

 

Nach Vorstellung des Projektes durch das beauftragte Ingenieurbüro im Verbandsgemeinderat hat dieser sich dafür ausgesprochen, die vorhandene Fläche möglichst umfassend für eine solche PV-Anlage zu nutzen.

Diese optimale Variante soll mit 1.364 Modulen bestückt werden und jährlich 977.000 kWh liefern, bei einer Leistung von 900 kWp liefern.

Mit diesen Strommengen könnte der der über Tag erforderliche Strombedarf der Abwasseranlage, aber auch in weiteren öffentlichen Liegenschaften der Verbandsgemeinde oder evtl. auch der Ortsgemeinden gedeckt werden.

Eine ertragsmögliche Einspeisung ist beiden aktuellen Einspeisevergütungen nicht geplant, da dies derzeit keine wirtschaftliche Führung ermöglicht.

Bei den aktuellen Strompreisen, die tendenziell eher noch steigen werden (aktuelle politische Situation), muss die Stromersparnis als größtes Einsparpotential im Vordergrund stehen, auch wenn die Baukosten mit Folgekosten natürlich zu finanzieren sind.

Die Planung und Ausführung läuft derzeit in der Federführung des Abwasserwerkes.

 

Werkleiter Matthias Steffens nahm daher die Gelegenheit wahr, Bürgermeister Alfred Schomisch über die Planungen direkt vor Ort zu informieren, auch wenn man, wie auf dem Foto ersichtlich, derzeit noch auf einer grünen Brachfläche stehe, die aber mit regenerativer Energie zum Leben erweckt werden soll.

 

Bürgermeister Schomisch zeigte sich überzeugt davon, dass der Beschluss des Verbandsgemeinderates, die optimale Ausnutzung der Fläche in Angriff zu nehmen, die richtige ist und an dieser exponierten Stelle mit absolut gesicherter Sonneneinstrahlung in Südausrichtung die ermittelten Prognosen für die Anlage erfüllen werden.

 

Leider ist derzeit die Umsetzung noch mit gesetzlichen Hürden des EEG-Gesetzes verbunden, das diese Vision der Eigenstromproduktion mit Transfer durch ein öffentliches Netz gegen Entgelt an die eigenen Verbrauchsstellen mehr oder weniger verhindert.

Aktuell wäre diese produzierte Energie, sobald der Strom das produzierende Grundstück verlässt, dem allgemeinen Strommarkt zur Verfügung zu stellen und dann wieder neu einzukaufen.

Kreativität und Sparwille werden derzeit also nicht belohnt.

 

Eine Lösung sollen aufwendige Bilanzkreismodelle darstellen, die einen solchen Transfer mit Abbildung von zeitgleich erzeugter und genutzter Energie ermöglichen. An dieser Konstellation wird derzeit landesweit in vielen verschiedenen Modellen gearbeitet.

Nimmt der Gesetzgeber seine Vorgaben zum Klimawandel ernst, sollte diesen heeren Absichten auch die notwendige gesetzliche Änderung erfolgen, fordert Bürgermeister Schomisch im Hinblick darauf, dass man derzeit zwar noch im Planungsstadium für die Bauleitplanung stehe, aber doch mit der baureifen Genehmigungsplanung sofort loslegen könnte, aber diese Hemmnisse zuerst zu beseitigen sein werden.

 

Bürgermeister und Werkleiter sind jedoch optimistisch, dass auch dieses Problem zu lösen ist und man dann mit einem weiteren Projekt nachhaltig Eigenstrom für die eigenen Anlagen produzieren und nutzen und eine deutliche Kostenersparnis zugunsten der öffentlichen Haushalte herbeiführen kann.

 

Foto Nr. 1: -st-/Vordereifel
Vorortbesichtigung durch Bürgermeister Schomisch und Werkleiter Matthias Steffens auf der „noch grünen Wiese in Kehrig“

Foto Nr. 2: -st-/Vordereifel
Planung der Solarmodule

 

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