🚨 Mosel-Apollofalter 🦋 akut vom Aussterben bedroht

Warum ist der Mosel-Apollofalter 🦋 akut vom Aussterben bedroht? Welchen Einfluss haben Pestizide, die an der Mosel sogar per Hubschrauber verspritzt werden, obwohl Hubschrauber-Spritzungen in Deutschland generell verboten sind? ⚠️

Die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e. V. (Schmetterlingsforscher) hat dazu am 30.11.23 ein neues Info-Video veröffentlicht:
👉🏼 https://youtu.be/FfBoNtAL56I? Das Video der Schmetterlingsforscher erklärt, welche Stoffe gesprüht werden, welche Wirkungen sie auf Mensch und Tier haben können und wo jeder von uns sich detailliert darüber informieren kann.

Auch die Rhein-Zeitung druckte am 19. November 2023 einen Artikel zum Thema:
👉🏼 Mosel-Apollo bedroht: Wie stark setzen Hubschrauberspritzungen dem Schmetterling zu?

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt seit Jahren vor den Giften, die durch Spritzungen besonders weiträumig versprüht und durch Luftbewegung noch weiter verdriftet werden. Für viele empfindliche Insekten bedeuteten Pflanzenschutzmittel den sicheren Tod und auch für Menschen sind die Pestizide nicht ohne Folgen. Einiger dieser Stoff reichern sich in unseren Körpern an und können Krebs und andere Krankheiten auslösen. Mehr zum Thema:
👉🏼 https://myk.bund-rlp.de/themen-projekte/pestizide-in-der-landwirtschaft/

Mosel-Apollofalter ist Schmetterling des Jahres 2024
Seit 20 Jahren machen die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen auf die Bedeutung und Bedrohung der Schmetterlingsarten aufmerksam. Nur ein Drittel der Tagfalterarten in Deutschland sind noch ungefährdet. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt seit Jahren vor den Giften, die durch Hubschrauber-Spritzungen besonders weiträumig versprüht und durch Luftbewegung noch weiter verdriftet werden. Für viele empfindliche Insekten bedeuteten sie den sicheren Tod und auch für Menschen sind Pestizide nicht ohne Folgen. Aus aktuellem Anlass haben nun die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e. V. die stark bedrohte Unterart des Apollofalters, den Mosel-Apollo Parnassius apollo ssp. Vinningensis, gemeinsam zum Schmetterling des Jahres 2024 gekürt.

Majestätischer Falter durch Pestizideinsatz vom Aussterben bedroht
Der streng geschützte Mosel-Apollofalter kommt ausschließlich im unteren Moseltal in Rheinland-Pfalz vor. Dort besiedelt der Schmetterling Felsen inmitten von zumeist konventionell bewirtschafteten Weinbergen. Der Mosel-Apollofalter hat sich durch geografische Isolation zu der einzigartigen Unterart entwickelt. Seit 2012 geht die Zahl der Falter massiv zurück.
Charlotte Reutter, Naturschutzreferentin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz: „Der Mosel-Apollofalter ist weltweit einzigartig. Wir sehen, dass er akut vom Aussterben bedroht ist und dürfen nicht zulassen, dass dieser große und majestätische Falter als Nebeneffekt des Pestizideinsatzes im konventionellen Weinanbau verschwindet.“
Alternativen zum Pestizideinsatz mit Hubschraubern müssen eingesetzt werden. In den Steillagen in unmittelbarer Nähe zu den Lebensräumen des Schmetterlings werden in der Zeit von Mitte Mai bis Ende Juli etwa alle zehn Tage Cocktails von 20 verschiedenen Pestiziden per Hubschrauber ausgebracht. Der Pestizideinsatz aus der Luft ist grundsätzlich verboten, da sich die Giftstoffe weit über die Zielfläche hinaus verteilen und so maximale Schäden auch an anderen Tieren und Pflanzen anrichten. Das Spritzen vom Hubschrauber wird über eine Ausnahmegenehmigung gestattet.
Reutter: „Der übermäßige Pestizideinsatz beim Weinanbau an der Mosel und insbesondere das Versprühen mit Hubschraubern in Steillagen müssen beendet werden. Nur so lässt sich an der Mosel der Verlust an Artenvielfalt in diesen wertvollen Lebensräumen stoppen.”
Der Apollofalter zählt mit einer Flügelspannweite von 65 bis 75 Millimetern zu den größten Tagfaltern in Deutschland. Seine Flügel sind weiß beschuppt. Die Hinterflügel tragen zwei rote Augenflecken mit schwarzer Umrandung und weißem Kern. Die Raupen ernähren sich von der Weißen Fetthenne. Die Falter saugen Nektar an blauvioletten Blüten wie Flockenblumen und Kartäusernelken.

Mehr Informationen
Ausführlicher Steckbrief des Mosel-Apollofalters
👉🏼 www.bund-rlp.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlinge/besondere-schmetterlinge/apollo/
Weitere ausführliche Informationen auf der Seite der BUND Naturschutzstiftung NRW
👉🏼 www.bund-nrw-naturschutzstiftung.de/schmetterling2024
Für Rückfragen
• Charlotte Reutter, Naturschutzreferentin BUND RLP: charlotte.reutter@bund-rlp.de
• Jochen Behrmann, BUND NRW Naturschutzstiftung: jochen.behrmann@bund.net

Autor: BUND Mayen-Koblenz

Die BUND Kreisgruppe Mayen-Koblenz hat über 500 Mitglieder. Wir setzen uns für regionalen Naturschutz, Biotopschutz, Artenschutz, den Schutz von Quellen und Bachläufen ein. Wir vernetzen Menschen und Interessen miteinander. Wir informieren, wir helfen und wir klären auf. -> https://myk.bund-rlp.de